Impulse zur Kulturbeobachtung, systemischen Organisationsentwicklung und für alternative Unternehmensführung in einem komplexen Marktumfeld zur Umsetzung in der genossenschaftlichen Finanzgruppe. 

 

Eine private Initiative.

Meine zentralen Thesen:

 

1. Die Wertschöpfung von Volks- und Raiffeisenbanken verlagert sich schleichend aus der komplizierten Welt in den komplexen Bereich.

 

2. Im Komplexen herrscht Überraschung, Dynamik und permanent veränderte Rahmenbedingungen bzw. Mitglieder- und Kundenanforderungen.

 

3. Ursache- und Wirkungszusammenhänge findet man dort nicht. Praktiken, Modelle und Methoden aus der klassischen (Bank-) Betriebswirtschaftslehre helfen dort nur bedingt; im schlimmsten Fall wirken diese sogar toxisch. 

 

4. Alles Komplizierte wird gnadenlos digitalisiert und liefert damit für Genossenschaftsbanken zunehmend weniger Wertschöpfungsbeitrag. 

 

5. Es braucht die Fähigkeit Kompliziertes von Komplexem, also die Wertschöpfung der Norm von der Wertschöpfung der Ausnahme unterscheiden zu können.

 

6. Beginnt man sich damit systematisch und theoretisch (sorry, das braucht es leider) auseinanderzusetzen, eröffnet einem das eine komplett neue Perspektive und es erschließen sich neue Möglichkeiten zur Intervention bzw. zur Gestaltung. 

 

7. Im Komplexen kann man Unternehmenskultur nur beobachten und „irritieren“. Will man diese wirksam verändern, braucht es das Rüstzeug und das Verständnis der soziologischen Systemtheorie.

 

8. Mit Hilfe von Werkzeugen für Komplexität können Genossenschaftsbanken entgegen dem allgemeinen Markttrend ihre Wertschöpfung nicht nur erhalten, sondern kontinuierlich ausbauen. 

 

9. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass man Komplexität "in die Bank lässt" und nicht durch Standardisierung, starre Prozesse und Regeln sowie Zentralisierung managt. 

 

10. Notwendig ist Beobachtung durch Unterscheidung und Bezeichnung sowie erwachsene Prinzipien statt dummer Regeln - mitdenken und erarbeiten statt vorgeben und abarbeiten. 

 

 

Fazit: Nur Menschen, also keine Algorithmen, sind in der Lage, für andere Menschen (in diesem Fall Mitglieder und Kunden) echte Probleme zu lösen, welche dann zu Wertschöpfung führen. 

 

Das ist es worum es in diesem Blog geht. Ich freue mich auf einen intensiven, sehr gerne auch kritischen Austausch mit Ihnen. 

                                                         

 

"Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." - Kurt Lewin (1890 - 1947)

 

„Hohe Kontingenz von Ereignissen bedeutet, dass alles, was ist, auch anders sein könnte.“ - Niklas Luhmann (1927 - 1998)

 

„Alles Leichte ist schwer, bevor es leicht wird.“ Klaus Eidenschink

 

"New Work“ ist Arbeit an echten Kundenproblemen, die dann zu Wertschöpfung führt. Auf Augen, welche interne Referenzen sehen und fördern, ist diese Form der Zusammenarbeit blind." - Thomas M. Brösamle